Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 6. bis 8. Januar 2023 findet zum 13. Mal die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU und sein bayerischer Partner LBV rufen dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.
Im vergangenen Januar haben fast 9.500 Menschen in Rheinland-Pfalz mitgezählt, deutschlandweit waren es sogar über 176.000. Auch die App „NABU Vogelwelt“, über die man auch an der Zählung teilnehmen kann, hat inzwischen die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt. Wer Vögeln etwas Gutes tun möchte, sollte aus seinem Garten oder Balkon ein Mini-Naturschutzgebiet machen und diese möglichst wild und mit heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern naturnah gestalten.
Auch das Füttern mit Saaten und Meisenknödeln nehmen Wintervögel gerne an. Wobei es in diesem Winter weniger Betrieb am Futterhaus geben könnte. Denn 2022 ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. In den letzten Jahren sind Mastjahre ungewöhnlich häufig aufgetreten. Das scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, Buchfink und auch der Bergfink als Wintergast, sowie der Erlenzeisig leben von den Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch in diesem Winter überreich gedeckt. Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das würde bedeuten, dass wir weniger Futterhausgäste sehen und zählen. Hinzu kommen milde Temperaturen, die unseren Wintervögeln eine entspanntere Nahrungssuche ermöglichen. Ohne Frost und Schnee finden sie ihr Futter leichter in der Natur.
Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Bei der „Schulstunde der Wintervögel“ können vom 9. bis 13. Januar 2023 alle Kinder die heimischen Wintervögel spielerisch kennenlernen, beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zählen. Welche Vögel verbringen den Winter in Deutschland und wie können sich schon Kinder für ihren Schutz einsetzen? Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen, ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung. Alle Infos unter www.NAJU.de/sdw.
Nun steht es fest! Der Vogel des Jahres 2023 ist das Braunkehlchen. Der stark gefährdete Wiesenvogel hat bei der dritten öffentlichen Vogelwahl mit Abstand die meisten Stimmen erhalten. Fast 135.000 Menschen haben sich an der Wahl beteiligt. 43,5 % aller Stimmen entfielen auf das Braunkehlchen. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig für das Braunkehlchen sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche der Vogel als Sing- und Ansitzwarte nutzt. Dem Braunkehlchen wird der Titel „Vogel des Jahres“ in Abwesenheit verliehen – es ist Langstreckenzieher und bereits im September nach Süden aufgebrochen. Der kleine Singvogel verbringt den Winter mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt südlich der Sahara. Im April kommt es wieder zu uns zurück. Wie viele andere Zugvögel auch fliegen Braunkehlchen nachts. Tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Diese verschwinden allerdings zunehmend, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht. Helfen kann man dem Braunkehlchen, indem man beim Einkauf auf regionale und ökologisch produzierte Lebensmittel zurückgreift.
Sichtungen der Nosferatu-Spinne können über die Meldeapp für die Nosferatu-Spinne gemeldet werden. Die App liefert dank Artenportrait und der Möglichkeit die bisherigen Beobachtungen einzusehen zahlreiche weitere Informationen. Die App können Sie hier aufrufen.
Juli 2022 - Das "Blaue Haus" am Leinbach in Dernbach wurde als „Stützpunkt" des NABU Annweiler-Hauenstein umgestaltet. Es liegt an einem viel begangenen Wanderweg. Verschiedene Infotafeln informieren über den Schutz der Artenvielfalt durch Pflanzung von Streuobstbäumen, über Schmetterlinge und über Insektenhotels. In einem Prospekthalter wird Informationsmaterial angeboten. Schauen Sie doch mal vorbei!
April 2022 - Wie ist die Situation der Wölfe in Rheinland-Pfalz? Wie soll ich mich verhalten, wenn ich einem Wolf begegne? Wie können Wolf und Mensch friedlich miteinander leben? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen die Bevölkerung.
Um hierüber mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, veranstaltet der NABU bundesweit jedes Jahr am 30. April den „Tag des Wolfes“. An diesem Tag finden zahlreiche Informationsveranstaltungen statt. In diesem Jahr haben die NABU-Gruppe Annweiler/Hauenstein und der Pfälzerwald-Verein Dahn gemeinsam einen Infostand und geführte Wanderungen an der Dahner PWV-Hütte angeboten. NABU-Wolfsbotschafterin Gisa Wickenhäuser unterstützte das kleine Team mit viel Fachwissen.
Bereits seit 2015 klären Peter Zimmermann und Klaus Klemm vom Pfälzerwald-Verein an der Dahner PWV-Hütte über den Wolf auf. Den Anfang machte eine Infostation mit Schautafeln an der Hütte. 2016 kam der Rundwanderweg „Wolfs-Tour“ hinzu. Über knapp 8 km erfahren die Wanderer auf zwölf Infotafeln Wissenswertes über den Wolf. Für Kinder sind entlang des Weges weiße und graue Wolfsköpfe versteckt, die zu einem Detektivspiel einladen. Auf der Suche nach Kooperationspartnern kamen die Initiatoren auf den NABU zu. Seitdem finden regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen statt, wie 2018 die 1. Dahner Wolfstage, die über 1000 Besucher in den Bürgersaal zu einer Ausstellung über den Wolf lockten.
Sozusagen auf den letzten Drücker – und damit gerade noch rechtzeitig – haben wir die ca. 70 Vogelbrutkästen auf den NABU-Flächen im Dernbacher Tal gereinigt. So finden viele Singvögel in diesem Jahr wieder leere und recht angenehme – da Parasiten-freie Bruthöhlen vor. Nicht zu kontrollieren brauchten wir die zehn Fledermauskästen, die ebenfalls hier angebracht sind.
Am 4. März, bei fast frostigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ging die Reinigung flott voran: Meist muss als erstes die Leiter an einen Baumstamm gestellt werden, denn einen Teil der Brutkästen haben wir auf ca. 2 m Höhe aufgehängt. Das ist nicht immer leicht, denn die NABU-Flächen haben teils eine starke Hanglage. Dann wird hochgeklettert, der Nistkasten geöffnet und – Spannung - geschaut - ob ein Nest angelegt wurde und erfolgreich bebrütet wurde. Das läßt sich daran erkennen, dass beim Entfernen des Nests viele winzige Schuppen in der Luft schweben. Diese Hautschuppen zeigen an, dass ein junger Vogel Federn bekommen hat. Demnach waren mehr als ¾ aller Kästen belegt. Eine gute Bilanz.
Aber auch die Nistkästen, die nicht bebrütet wurden, boten Tieren einen Unterschlupf: z.B. fanden wir Hornissennester, die Hinterlassenschaften von Mäusen, Vorratskammern mit Kastanien, oder den
Mauserplatz einer Meise.
Bild links: Landschaft in Dernbach, Blick von oben auf einen Teil der
Obstbaumwiesen in Dernbach.
Bild rechts: Dieser alte Baum steht auch auf einer der Obstbaumwiesen und darf langsam vergehen. Sein Stamm bietet einer Bruthöhle Platz.
Im Januar und Februar 2022 reinigten und kontrollierten Hans-Joachim Fette, Vorstandsvorsitzender, und Ulrike Hoffrichter, Vorstand, in Zusammenarbeit mit den Vogelfreunden Wasgautal 90 Nistkästen. Das Reinigen ist notwendig, damit die alten Nester und die dort lebenden Parasiten, wie Vogelflöhe, Milben und Zecken entfernt werden. So wird die Vogelbrut im kommenden Jahr nicht übermäßig von kleinen Plagegeistern befallen. Am Besten ist eine Reinigung der Nistkästen, wenn es kalt ist, wenn Milben und Parasiten inaktiv sind.
Erneut zeigt auch 2021, wie wichtig die Nisthilfen sind: Die Wildvögel nutzten in der vergangenen Saison die Nester gut. Es scheint zudem eine gute Brutsaison gewesen zu sein, denn es wurde fast immer erfolgreich gebrütet, die Jungen schlüpften aus, was wichtige Merkmale zeigten (etwa viele Hautschuppen im Nest, fast keine aufgegebenen Eier).
Wem im Wald oder an Wegen aufgehängte Bruthilfen auffallen, die nicht gepflegt werden, kann sich gern bei Ulrike Hoffrichter melden. Der NABU Annweiler-Hauenstein und die Vogelfreunde Wasgautal werden versuchen, sich darum zu kümmern. Fotos: Josef Steiniger
Oktober 2021 - Nachdem wir bereits im letzten Winter mehrere Flächen im Projektgebiet "Dernbacher Streuobstwiesen" entbuscht haben, stand nun ein erneutes Mulchen an. Diese Pflegemaßnahme ist nötig, um den ökologischen Wert der Flächen zu erhalten. Ohne Rückschnitt würden die Wiesen innerhalb von kurzer Zeit von Brombeeren, Schlehen und Ginster überwuchert werden. Viele Blütenpflanzen hätten keine Chance gegenüber den schnellwüchsigen Sträuchern. Das Freistellen der Wiese ermöglicht uns auch die Begehung der Flächen und die Durchführung der notwendigen Schnittmaßnahmen an den Obstbäumen. Schön anzusehen ist, wie sich die wunderbar gelb leuchtenden Quitten im Herbstlicht präsentieren. Vor allem Schmetterlinge profitieren von dem kleinräumigen Mosaik aus Waldrändern, sonnigen Wiesen und Einzelbäumen. Streuobstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen spielen dabei eine zentrale Rolle. Fotos: Gunter Brauch
März 2021 – Ein Dutzend junger Obstbäume haben unsere Ehrenamtlichen auf unseren Projektflächen „Dernbacher Streuobstwiesen“ in diesem Frühjahr gepflanzt. Es handelt sich um historische und teilweise bestandsbedrohte Obstsorten, von einheimischen Landquittensorten bis hin zu einer erst kürzlich botanisch bestimmten Zwetschgensorte namens „Hengst“. Sie sollen alte abgängige Obstbäume ersetzen und als neue Generation heranwachsen. Die Maßnahme ist Teil des EU-Projektes „LIFE-Biocorridors“ zur Schaffung eines grenzüberschreitenden ökologischen Netzwerks im Biotopverbund Pfälzerwald-Nordvogesen. Wir haben uns vertraglich verpflichtet, die Bäume über Jahre zu pflegen. Das ist mit viel Arbeit verbunden: regelmäßige Erziehungs- und Erhaltungsschnitte sind ebenso nötig wie das Freihalten der Baumscheiben durch das Mähen oder die Beweidung der Wiese. Insgesamt 160 Obstbäume pflegen wir dabei auf unseren Dernbacher Flächen. Zum Erhalt der Bestände tragen auch die leckeren Streuobstprodukte bei, die wir jedes Jahr im Herbst produzieren und vermarkten. Wenn Sie Interesse an Apfelsaft, Apfelsecco oder verschiedenen Obstbränden haben, sprechen Sie uns an!
Februar 2021 - Auf unseren Streuobstwiesen in Dernbach haben wir in den letzten Jahren über 70 Nistkästen für Höhlenbrüter und Fledermäuse aufgehängt. Diese wurden im Februar, rechtzeitig vor der nächsten Brutsaison von uns kontrolliert und gereinigt. Dabei konnten wir feststellen, dass die künstlichen Bruthöhlen sehr gut angenommen werden. In 80 % der Kästen für Vögel befand sich ein Nest, 15 % waren von anderen Tieren bewohnt (Wespen, Kleinsäuger, Nachtfalter) und nur 5 % waren leer. Wenn Kästen länger leer bleiben, kann es daran liegen, dass der Standort ungünstig ist. Dann hängen wir sie an eine andere Stelle. Die Reinigung der Kästen ist wichtig, um Platz für neue Nester zu schaffen und um Milben und andere Parasiten zu entfernen. Wenn die winzigen Blutsauger überhand nehmen, können sie zu einer Gefahr für die Jungvögel werden.
Wir treffen uns jeden ersten Freitag im Monat an wechselnden Orten. Interessierte Naturfreunde, die den NABU Annweiler / Hauenstein kennen lernen möchten, sind herzlich willkommen. Die Uhrzeit und den Treffpunkt erfragen Sie bitte bei
Ulrike Hoffrichter
Tel.: 0178-1883736 oder
Hans Joachim Fette
Tel.: 0157-50673722
Wir freuen uns über neue Mitglieder und ganz besonders über jede/n, der/die gerne aktiv mitmachen möchte.